Planet Brompton

Mit dem Brompton als digitaler Nomade unterwegs

11. September 2016 Ausrüstung, Brompton

Eine geniale Transportkiste für das Brompton: die foldon box

Es gibt ja diverse Tranportkisten- oder koffer, mit denen man das Brompton im Flugzeug mitnehmen kann.

Bei fast allen gibt es aber ein Problem: wohin mit der Kiste wenn ich das Brompton benutzen will?
Na, lass sie doch einfach im Hotel!
Schon klar, der Normal-Reisende fährt mit dem Taxi vom Flughafen ins Hotel, packt seine Sachen und sein Fahrrad aus und dreht dann mal eine Runde durch die Stadt.

Ich möchte das aber anders machen. Ich möchte am Zielort sofort vom Flughafen losradeln können, mir vielleicht erst dann eine Unterkunft suchen und später vielleicht sogar auf dem Fahrrad weiterreisen, in die nächste Stadt. Ich brauche also eine Transportverpackung, die stabil sein muss, um das Rad im Flieger gut zu schützen, aber nach der Ankunft dann auf dem Rad transportiert werden kann.

Bei meiner Australienreise habe ich dafür noch mit einer Stofftasche und Luftpolsterfolie experimentiert.

Jetzt gibt es aber etwas Besseres, kommt von der Firma B&W International und heisst foldon box.

Aufbau der Box

Die foldon Box besteht im Wesentlichen aus diesen Teilen:

  • einem Boden (mit Rollen drunter)
  • einem Deckel
  • den Seitenwänden (die sich zusammenfalten lassen)
  • 2 fest montierten Spanngurten, die die Box zusammenhalten
  • ein paar Aluprofilen, mit denen man den Seitenwänden die richtig Form gibt

 

Die Einzelteile der Foldon Box

Die Einzelteile der Foldon Box

 

So sieht die Box im zusammengelegten Zustand aus:

01-boxzusammengelegt

Ihre Abmessungen sind dann 67 x 35 x 21 cm (B x T x H).
Das Gewicht beträgt 5,25 kg.

Der Clou der Box sind aber die  4 Seitenwände (die alle aneinander hängen), die aus einem sehr stabilen Kunststoff mit einer Wabenstruktur bestehen, die an verschiedenen Stellen faltbar sind. Dadurch lassen sie sich sowohl klein zusammenlegen, als auch so falten, dass sie aufrecht hingestellt genau in das Bodenteil der Kiste passen.

Im Innern sind die Seitenwände mit Schaumstoff sowie mit Aufklebern beklebt, auf denen A oder B steht. Will man die Seitenwände klein zusammenlegen, muss man A auf A und B auf B falten, und kann die Wände dann Z-förmig zusammenlegen.

03-boxaundbzusammelegen

 

Möchte man die Kiste aber aufbauen, muss man sie mit den Aluprofilen an den korrekten Stellen stabilisieren, damit sie die richtige Form bekommt. In dem Foto habe ich diese Stellen mal rot markiert.

04-boxwokommtdasprofilhin

 

Die 4 Aluprofile werden einfach auf beiden Seiten und oben und unten aufgesteckt.
Achtung: die Profile haben auf einer Seite eine L-förmige Kante, um das Aufstecken zu erleichtern. Dieses „L“ gehört auf jeden Fall nach innen! Wenn es nach aussen zeigt, gibt es nachher Platzproblem im Boden und im Deckel der Box.

05-boxprofilhateinekante

 

Dann setzt man die Seitenwände in den Boden, packt das Fahrrad rein, setzt den Deckel drauf und zurrt ihn mit den Spanngurten (auf volle Länge einstellen) fest. Fertig!

 

Wichtiger Hinweis: die Box hat 4 leicht laufende Rollen, wovon 2 frei drehbar sind. Wenn man den Deckel auf die Box aufsetzt, unbedingt darauf achten, dass die Handschlaufe, mit der man die Box hinter sich her ziehen kann, auf der Seite mit den drehbaren Rollen ist. Sonst lässt sie sich nämlich nicht vernünftig lenken!

Mein Brompton ist relativ schwer (6-Gang Schaltung, Gepäckträger, ABUS Bordo Fahrradschloss), aber zusammen mit der Kiste wiegt dann alles 19,6 kg, was genau zu den bei vielen Fluggesellschaften maximal erlaubten 20 kg passt. 🙂
Die Masse der aufgebauten Kiste betragen übrigens 67 x 35 x 70 cm (B x T x H).

 

Transport auf dem Gepäckträger

Die zusammengelegte Box kann wunderbar auf dem Gepäckträger transportiert werden! Am Besten legt man sie quer auf den Gepäckträger und schiebt sie ziemlich weit nach hinten, damit man beim trampeln nicht mit der Ferse dagegen stösst. Wenn man sie weit genug nach hinten schiebt, rutschen die kleinen Rollen die beim Brompton am Gepäckträger sind, plötzlich in die Vertiefungen der foldon box und sichern sie so gegen verrutschen. Als wären sie dafür gemacht!

 

Die kleinen Räder passen genau in die Vertiefungen der Box.

Die kleinen Räder passen genau in die Vertiefungen der Box.

Mit zwei Spanngummis ist die Box dann ausreichend fixiert.

Ansonsten gibts nur Handgepäck

Auf einer Flugreise kann man normalerweise nur ein Gepäckstück aufgeben plus Handgepäck. Da das Brompton in seiner foldon box natürlich aufgegeben wird, muss ich für mein komplettes restliches Gepäck mit dem Handgepäck ausgekommen. Was ich aber überhaupt nicht schlimm finde, im Gegenteil, es zwingt mich dazu, keinen unnötigen Kram mitzuschleppen.

Da ausserdem beim Radeln der Gepäckträger von der zusammengelegten Box belegt ist, muss mein Handgepäck auch noch auf dem Rücken transportierbar sein. Irgendein Trolley kommt also nicht in Frage.

Dafür habe ich mir nun einen Rucksack zugelegt, der auch von vielen anderen digitalen Nomaden empfohlen wird, den Osprey Farpoint 40 Trekking Rucksack M/L in rot (gibt es alternativ auch  in grau oder in blau).

Seine entscheidende Vorteile:

  • Handgepäckmaße
  • Hauptfach lässt sich sehr weit öffnen (fast wie bei einem Koffer)
  • gutes Laptopfach
  • gutes Tragesystem (das man unter einer Abdeckung veschwinden lassen kann)
  • nicht zu teuer

 

 

Mit der Box unterwegs

Um sicherzugehen, dass das ganze Handling in der wirklichen Welt auch so funktioniert, wie man sich das vorstellt, machen wir vor einer richtigen Reise immer gerne mal einen Testlauf „im Labor“.

Ich habe daher meinen Rucksack wie für eine Reise gepackt und wir sind dann mit Brompton, foldon box und Rucksack mit der S-Bahn zum Flughafen Schönefeld gefahren. Dort haben wir die Box aufgebaut, das Rad eingepackt und sind ein wenig in der Abflughalle herum gelaufen. Die Box rollt übrigens wirklich sehr gut.

Dann ging es wieder nach Hause, wieder mit der S-Bahn, aber diesmal für den letzen Kilometer auch mit der kleinen Tram. Beim Rückweg haben wir das Brompton in der Box gelassen, was auch prima funktioniert hat.

Andrea hat das alles fotografiert und hier könnt ihr euch das ansehen:

 

 

Fazit

Mit der foldon box lässt sich ein Brompton bequem und absolut sicher im Flugzeug mitnehmen, wobei die Box den unschätzbaren Vorteil hat, dass man sie zusammenlegen und auf dem Gepäckträger transportieren kann. Der Hersteller B&W International gibt als unverbindliche Preisempfehlung 237,- € an.

 

 

 

4 to “Eine geniale Transportkiste für das Brompton: die foldon box”

Trackbacks/Pingbacks

  1. […] andere Möglichkeit wäre natürlich gewesen, die Bromptons in foldon boxen zu verpacken, aber erstes haben wir nur Eine davon und zweitens müssten wir die Boxen dann die […]

  1. Miriam sagt...

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!
    Ähnliche Fragen stelle ich mir auch 🙂
    Mich würde noch interessieren: Warum reist du mit Rucksack statt Tasche auf dem Trägerblock? Würden Gewicht & Größe der Box es erlauben sie auf eine Fronttasche zu spannen?
    [Fahre selber ungern mit etwas auf dem Rücken & mein Brommie hat keinen Gepäckträger]
    Merci im Voraus!

  2. k.breuer sagt...

    Hi Miriam,

    hm, interessante Idee! Ist von der Grösse her etwas grenzwertig, könnte aber gehen.

    Ich maile Dir mal 2 Fotos, hab die Box auf meine Einkaufstasche am Trägerblock gelegt, dann kannst Du Dir ein Bild von den Grössenverhältnissen machen.

    Das Gewicht könnte noch ein Problem werden. Die Box wiegt 5,25 kg. Am Trägerblock sollten ja nicht mehr als 10 kg hängen. Wenn man das ein wenig überschreitet, müsstest Du dennoch mit max. 7 kg für Dein restliches Gepäck auskommen…

    lg
    Klaus

  3. Planet Brompton sagt...

    […] andere Möglichkeit wäre natürlich gewesen, die Bromptons in foldon boxen zu verpacken, aber erstes haben wir nur Eine davon und zweitens müssten wir die Boxen dann die […]

  4. Martin sagt...

    Danke für die detaillierte Beschreibung!

    Die Maße 67 x 35 x 70 cm (B x T x H) ergeben addiert allerdings satte 172 cm – damit wäre diese Box in jedem Fall Sondergepäck, denn reguläres Gepäck bei Flugreisen darf ja B+T+H = 158 cm nicht überschreiten.

Schreibe einen Kommentar...