Planet Brompton

Mit dem Brompton als digitaler Nomade unterwegs

21. März 2015 Geld verdienen, Reisebericht

Ein kostenloser, fast perfekter Coworking-Space in Melbourne

Wenn Du in Melbourne mal einen guten Platz zum Arbeiten mit Internetanbindung suchst, hätte ich einen Tip: die State Library Victoria

Die haben da nämlich ein schnelles, freies WLan, das für jedermann zugänglich ist.

Das ist so erstmal nichts besonderes, das gibt es in Melbourne ziemlich oft, da der Bundesstaat Victoria in einigen Städten damit begonnen hat, ein öffentliches WLan Netz aufzubauen, so dass man auf der Strasse mit seinem Telefon an vielen Stellen ins Internet kann.

In der State Library in Melbourne gibt es dazu aber eine ganze Reihe kleiner und grosser, sehr schöner Lesesäle, mit viiielen kleinen und grossen Tischen, an denen man allein oder auch als Gruppe sitzen kann. Diese Tische haben fast immer auch eigene Steckdosen, es herrscht ein ruhige, arbeitsame Atmosphäre, es gibt ein Café im Gebäude, Gemäldeausstellungen und natürlich saubere Toiletten. Wenn man vorhat in einer Gruppe zu arbeiten, sollte man nicht zu spät hin gehen: als ich heute mittag da rumgelaufen bin, waren die grossen Tische eigentlich alle besetzt.

 

Leider gibt es einen kleinen Wermutstropfen.


Das WLan in der Bibliothek lässt nämlich nur HTTP und HTTPS durch.

Andere Protokolle wie FTP, SMTP, POP3 usw. werden von der Firewall abgeblockt.
SSH hab ich vergessen auszuprobieren, geht aber garantiert auch nicht.

Das bedeutet im Klartext, dass man alles machen kann, was im Browser geht: surfen, Facebook, Mails über den Browser abholen, in WordPress was schreiben, Online Banking, alles kein Problem.

Alles andere geht aber leider nicht 🙁

So kann man z.B. nicht seine Mails über sein normales Mailprogramm lesen und schreiben.
Wer Webseiten entwickelt, kann die Site nicht wie gewohnt mit dem FTP Client hochladen.
Und wer sich per SSH auf einem anderen Server einloggen muss, guckt auch in die Röhre.

Ungewöhnlich ist das alles übrigens nicht, bei öffentlichen WLans ist das häufig der Fall. Und die meisten Dinge kann man ja heutzutage auch wirklich prima im Browser erledigen.

 

Wenn es unbedingt sein muss, könnte man so eine Sperre natürlich auch austricksen, indem man mit SSH über HTTPS raus tunnelt. Ich hab hier mal einen Artikel dazu gefunden. Das Ganze ist allerdings ein ziemlicher Hack und ausserdem benötigt man dazu noch einen eigenen Server, der frei im Internet steht und über den man die volle Kontrolle hat.

Ok, zu diesem Zweck könnte man sich natürlich eine Micro-Instanz in der Amazon Cloud vorbereiten, die man nur startet, wenn man sie wirklich braucht, das kostet dann nicht mal zwei Cent pro Stunde.

Hmm…reizvoll wäre es ja irgendwie schon, wenn man sowas in der Hinterhand hätte…das würde ja dann in allen öffentlichen WLans funktionieren…hmhmm…

Nun ja, das ist aber dann definitiv was für Fortgeschrittene und nichts mehr für den normalen digitalen Nomaden 🙂

 

liebe Grüße
Klaus

Nachtrag vom 22.3.:

Das hat mir dann jetzt ja doch in den Fingern gejuckt….und es funktioniert tatsächlich!!

Ich kann jetzt aus dem WLan der Library mit meinem normalen FTP Client Dateien auf meine Webseite rauf- und runterladen 🙂

Für die Hacker unter euch: ich habe einen Micro-Server in der Amazon Cloud gestartet und den so konfiguriert, dass er SSH Verbindungen auf dem Port von HTTPS (443) annimmt. HTTPS lässt die Firewall hier ja durch, so dass ich jetzt feine SSH Tunnel zu meinem Server bauen kann. Der leitet dann z.B. alle meine SFTP Anfragen an den 1&1 Server weiter und schickt dessen Antworten wieder durch den Tunnel an mich zurück. Gnniiihihihi….ausgetrickst!

 

2 to “Ein kostenloser, fast perfekter Coworking-Space in Melbourne”

  1. Jonas sagt...

    Coole Sache. Da muss ich mich mal schlau machen, wo hier in Sydney die Bibliotheken sind 🙂

  2. Papa sagt...

    Oh, das scheint aber doch ein riesengrosser Wermutstropfen zu sein! Mir genügen die Bonner Bibliotheken! LG Papa

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